Achtung: WERBUNG. Für die ich nichts kriege. Außer, Du kaufst das Ding über einen der mit „*“ markierten Links auf dieser Seite bei Amazon oder Audible, denn dann bekomme ich ne kleine Provision, die Dich aber nichts kostet. Schätzungsweise kriegst Du wenigstens das gedruckte Buch aber auch überall anders zum gleichen Preis und auch das Hörbuch gibts vermutlich auch noch in anderen Läden. Und ja, ich weiß schon, dass dieser Hinweis lächerlich ist, weil Dir das vermutlich alles selber klar ist. Aber Vater Nannystaat meint es doch nur gut mit Dir :-*
Wenn ich auf Audible ein neues Buch von Neal Stephenson entdecke (ich suche alle paar Monate gezielt danach – mache ich bei keinem anderen Autoren), stellt sich bei mir umgehend ein Gefühl wiebesser als Weihnachten ein.
Die Geschichten sind immer thematisch interessant, inhaltlich dicht, phantastisch und spannend, gespickt mit den besten Figuren, die jemals in Romane verwoben wurden und die Schreibe ist auf ganz eigene Art großartig und unterhaltsam. Glücklicherweise sind das auch immer ordentlich dicke Schinken – was im Falle eines Hörbuchs, für das man bei Audible sowieso immer nur nen Zehner latzt, egal wie lang es ist, auch noch bedeutet, dass man ordentlich viele Stunden pro Euro auf die Ohren kriegt, Preis und Leistung also zu allem Überfluss auch noch in einem wirklich guten Verhältnis stehen.
Ich hole mir absolut alles von diesem Autoren als Hörbuch (manches sogar auch zusätzlich in gedruckter Form oder als E-Book, Einiges habe ich tatsächlich sogar drei Mal gekauft über die Jahre) und der größte Teil der Bücher wird trotz der teilweise enormen Länge mehrfach gehört, zum Beispiel zum Einschlafen (bei Hörbüchern, die man sowieso schon kennt geht das ja wunderbar).
Aber nun zum Thema dieses Artikels…
Naja und neulich entdeckte ich also „Aufstieg und Fall des D.O.D.O.„*. Ein Buchtitel, der für Stephenson-Verhältnisse fast schon etwas zu uncool klingt, das aber ganz gut dadurch wieder rausreißt, dass er doch sehr neugierig neugierig macht.
Mein Hirn machte auf jeden Fall erstmal nur „geil, geil, geil, geil, geil […]“ und das Ding war umgehend gekauft. Die wahnsinnig interessante Churchill-Biographie hatte ich ebenso wenig bereits komplett durch wie Bob Woodwards „Fear“ (dieses Trump-Buch), das ich ebenfalls jedem politisch Interessiertem wärmstens empfehlen kann. Aber ein neuer Stephenson kriegt bei mir nunmal Vorrang vor allem Anderen.
Was mich hier allerdings zunächst etwas stutzig machte war, dass es, anders als alle vorherigen Stephenson-Hörbücher, nicht von Detlef Bierstedt gelesen wird. Dessen Stimme verbinde ich mittlerweile tatsächlich mehr mit Stephenson-Romanen als mit Commander Riker vom Raumschiff Enterprise oder George Clooney, deren Synchronstimme der Mann nebenbei auch noch ist. „D.O.D.O.“ liest stattessen… eine Frau! Beziehungsweise sogar mehrere. (Und laut Beschreibung auch ein Mann, irgendwann später im Roman).
Das hat aber seine Gründe. Denn – und damit kommen wir mal zum Inhalt – „D.O.D.O.„* wird weitgehend aus der Ich-Perspektive erzählt. Hätte ich das vorher gewusst, hätte es mich übrigens noch einmal etwas die Nase rümpfen lassen, denn Ich-Perspektive gefällt mir meistens auch nicht so wahnsinnig. Ist hier aber auch irgendwie passend und für mich kein Problem. Jedenfalls ist dieses „Ich“ eben eine Frau und damit hätte es mich wahrscheinlich sogar sehr irritiert, hätte ein Bierstedt, so gerne ich mir von dem auch vorlesen lasse, das hier gelesen.
Es erzählt also – zunächst – eine gewisse, Melisande Stokes, die aus Gründen, die uns zunächst völlig unklar sind, Mitte des 19. Jahrhunderts einen Bericht an irgendwen schreibt, der das in 160 Jahren mal lesen soll. Natürlich haben wir bis dahin dem Klappentext schon entnommen, dass Zeitreisen eine Rolle spielen, was die Sache zumindest ansatzweise erklärt.
Ich habe zu diesem Zeitpunkt lediglich ein Drittel des Buchs durch, was natürlich zu früh für ein abschließendes Urteil ist. Und deswegen verzichte ich auch auf eine komplette Inhaltsangabe.
Es langt aber – zusammen mit meinen übrigen Stephenson-Erfahrungen – um es jedem zu empfehlen, den brillant geschriebene Romane mit folgenden Themen interessieren:
- historische Romane, insbesondere im viktorianischen und neuzeutlichen England, sowie im kolonialen Amerika
- Romane über geheime US-Behörden
- Hexen und Zauberei
- Zeitreisen
- Star-Trek-mäßige Physik-Phänomene
- Spannungsverhältnis Religion/Okkultismus/Wissenschaft und eine fantasymäßige Umsetzung des Ganzen
Und wer gerne wissen will, ob und wie ein derartiger Blumenstrauß überhaupt zu einem richtig geilen Roman zusammengeklebt werden kann, dem natürlich auch. Für Audible-Neukunden gibts das Teil übrigens in Kombination mit einem Probeabo gratis*, für alle anderen für lächerliche 10 Euro im Abo (welches man direkt nach dem Kauf beenden kann, so dass es also wirklich nur einmalig 10 Euro kostet, wenn man anschließend kündigt – Buch kann man natürlich behalten und ohne regelmäßige Zahlungen so oft hören, wie man Bock hat).
Eine etwas umfassendere Inhaltsangabe gibts auf DLF Kultur. Auch dort war man wohl einigermaßen angetan.
Und wer mehr von Stephenson will, dem gebe ich hier noch meine Liste seiner besten Bücher mit auf den Weg:
- Cryptonomicon
- Quicksilver (womit ich den kompletten Barockzyklus meine, versteht sich – kam in Deutschland aber halt als ein fettes Buch auf den Markt)
- Amalthea
- Error
- alle anderen